Neue Fruchtbringende Gesellschaft
Alles zu Nutzen - allen zu Nutzen!

Historische Wurzeln - Die Fruchtbringende Gesellschaft des 17. Jahrhunderts

Die Fruchtbringende Gesellschaft ist die erste und bis heute bedeutendste Sprachgesellschaft in Deutschland. Sie entstand 1617 in Weimar und wurde von Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen nach dem Vorbild der italienischen Accademia della Crusca, als deren erstes deutsches Mitglied Ludwig I. von Anhalt-Köthen schon Jahre zuvor aufgenommen worden war, ins Leben gerufen. Fürst Ludwig wurde schon am Gründungstag als erstes Oberhaupt erwählt. Die Fruchtbringende Gesellschaft verfolgte unter anderem das Ziel, Deutsch sowohl als Sprache von Gelehrten als auch von Dichtern zu propagieren. In seiner Blütezeit zwischen 1640 und 1680 hatte der Palmenorden über 500 Mitglieder. Darunter waren Gryphius, Opitz, Schottelius, Zesen, Gueintz und Harsdörffer.

Die Fruchtbringende Gesellschaft wurde auch Palmenorden genannt, da ihr Emblem die damals recht exotische Kokospalme war. Der Palmenbaum galt in der früheren Neuzeit als nützlicher und in all seinen Teilen sinnvoll verwend- und verwertbarer Baum. Das Beiwort „Alles zu Nutzen“ hält als Leitwort die universale Gesellschaftsethik der Fruchtbringer fest.

Die Fruchtbringende Gesellschaft wuchs schnell, obwohl allein ihr erstes Oberhaupt – Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen – neue Mitglieder aufnehmen konnte. Wenige Jahre nach seinem Tod begann auch bereits der Niedergang durch die Entwicklung der Gesellschaft zu einem rein höfischen Ritter-Orden. Die Fruchtbringende Gesellschaft starb aus.